Europa und wir – ein Workshop für die Gemeinschaft

Wir, die Klasse 10e, durften uns Mitte Januar in Zweiergruppen mit der Entstehung der Europäischen Union beschäftigen, einer Institution, die bedeutend für den Zusammenhalt und die Gemeinschaft in Europa und darüber hinaus ist.

Doch wie kam es dazu, dass plötzlich alte Feindschaften beendet wurden und Solidarität herrschte? Dem zugrunde liegt ein langer Prozess, der auf verschiedenen Verträgen und Dokumenten beruht. Es ist erstaunlich, wie aus einer Handels- und Atomenergiegemeinschaft eine komplexe politische Instanz hervorgeht. Die Grundidee ist, weitere Kriege in Europa durch die externe und unabhängige Regelung der Kohle- und Stahlproduktion, die die Rohstoffe für die Waffenindustrie liefern, zu verhindern. Mit diesem Vorschlag erreicht Frankreichs damaliger Außenminister Robert Schumann einen ersten Schritt. Die Anerkennung der 1952 gegründeten Montanunion erfolgt durch die 1957 folgenden römischen Verträge, „Die Geburtsurkunde der EU“. Aus der Montanunion wird die EWG, die europäische Wirtschaftsgemeinschaft, und die EURATOM regelt fortan die zivile und friedliche Nutzung der Atomenergie zur Energieerzeugung. Damit wird ein gemeinsamer Markt geschaffen, bei dem Zölle innerhalb der Union wegfallen und die Grundlage bieten für eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Arbeitnehmer können zudem von der freien Arbeitsplatzwahl profitieren.

Nach weiteren Verträgen, in denen das politische Miteinander noch stärker im Fokus steht, wird die EU nach den Maastricht- Verträgen am 7. Februar 1992 gegründet. Ihre institutionelle Handlungsfähigkeit tritt am 1. November des Folgejahres in Kraft. Heute besteht die EU aus drei Säulen, die die wirtschaftliche, politische und juristische Zusammenarbeit sichern. Was heißt das?

Jeder von uns kann von dieser europäischen Gemeinschaft profitieren: Wir können frei reisen und überall mit dem Euro bezahlen, uns unsere Arbeitsplätze selbst aussuchen, wir verfügen sogar über eine europäische Staatsbürgerschaft. Unser Umgang mit der Umwelt unterliegt Schutzrichtlinien, die verhindern, dass die Luft, das Wasser oder der Boden gesundheitsschädigend mit Schadstoffen belastet sind und Verbrauchersiegel helfen uns, bewusst zu leben. Nach der Schule können wir problemlos in einem anderen EU- Land studieren und Minderheiten sowie anderweitig benachteiligte Bevölkerungsgruppen werden durch die EU geschützt. Dennoch obliegt es uns, den Gedanken von der Gemeinschaft voranzutreiben und dabei darauf zu achten, keine Ungerechtigkeiten gegenüber anderen Ländern oder, und vor allem, Menschen, entstehen zu lassen und bestehende zu bekämpfen, denn Demokratie und Menschenrechte sind die Werte, die uns stark machen.

Wir, die Schüler der Klasse 10e, haben im Homeschooling in Zweiergruppen an diesem Projekt gearbeitet. Dabei hat uns unsere Lehrkraft im Fach Geschichte/ Sozialkunde, Frau Bichler, unterstützt, indem sie uns gute Quellen und Teilthematiken zur Verfügung stellte. Wir haben nach der Erarbeitungsphase unsere Ergebnisse in einem „Europajournal“ zusammengetragen. Unsere vertiefte Beschäftigung mit dem Thema hat uns geholfen, die komplexe Struktur Europas nachzuvollziehen und stolz auf das zu sein, was in anderen teilen der Welt noch immer nicht selbstverständlich ist: Demokratie und Selbstbewusstsein.

Jonas Päckert 10e

Bildquelle: https://www.pressenza.com/wp-content/uploads/2017/05/Festa-dellu2019Europa-720x476.jpg

 

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