Benjamin LebertBenjamin Lebert liest für die Q11 aus seinem neuen Roman

Der vielen vor allem durch seinen Debütroman „Crazy“ bekannte Autor Benjamin Lebert besuchte am 16. März 2017 das Descartes-Gymnasium und gab den Schülerinnen und Schülern der Q11 einen Einblick in seine Werke.

Als Erstes las Herr Lebert aus seinem erst zwei Wochen zuvor erschienenen Roman „Die Dunkelheit zwischen den Sternen“. In diesem Werk verarbeitete er seine Erlebnisse in Nepal, wo er mehrere Monate in einem Kinderheim einen Freiwilligendienst verrichtete. Der Autor berichtete über tragische Schicksale von Kindern, die zum Teil durch Menschenhandel und Zwangsarbeit geprägt sind. Gelernt habe er vor allem eins: Das Glück sei nicht größer, wenn die Menschen immer mehr konsumieren.

Im weiteren Verlauf erfuhren die Zuhörer, dass Herr Lebert sein Erstlingswerk „Crazy“ bereits im Alter von 15 Jahren geschrieben hat. Ähnlich wie im neuen Roman gibt es hier autobiographische Hintergründe. Die Hauptperson trägt den Vornamen des Autors und die Handlung ist in einem bayerischen Internat angesiedelt, das an Schloss Neubeuern erinnert, wo Herr Lebert bis zur 8. Klasse in die Schule gegangen ist.

Obwohl der Schriftsteller eigentlich heute nicht mehr sehr gerne aus seinem erfolgreichen Debütroman vorliest, machte er für das Descartes-Gymnasium eine Ausnahme. Aus „Crazy“ vorzulesen sei genauso, wie wenn man ein altes Foto von sich ansieht, bei dessen Anblick man eine gewisse Scham empfinde. Die für die Lesung gewählte Textstelle führte vor 18 Jahren dazu, dass Herrn Lebert das Lesen an Schulen zum Teil untersagt wurde – es handelt sich um eine Textpassage, in der in personaler Erzählperspektive die ersten sexuellen Erfahrungen der Hauptperson dargestellt werden.

Heute versucht der Schriftsteller, junge Leute zum Schreiben zu ermutigen. Im Anschluss an die Lesung nutzten einige Schüler die Gelegenheit zum kurzen Gespräch mit dem Autor. Herr Lebert war auch gern bereit, einer besonders interessierten Schülerin seine Kontaktdaten zu geben.

Am Schluss bestand die Möglichkeit, am Büchertisch (vielen Dank an dieser Stelle an Frau Eser!) Romane von Herrn Lebert zu erwerben und signieren zu lassen. Die Veranstaltung wurde zudem durch den Elternbeirat unterstützt, sodass auch heuer die Kosten für die Schüler wieder niedrig gehalten werden konnten.

(Text und Foto: W. Kulzer)